Who the Fuck Is Pigmento?
Spirit of a Dual Nature

Pointierte Erzählungen, Anekdoten statt Fakten

 

Kapitel 2 Die "Lernfabrik" Schule

Das Leben war für mich die wahre Schule. Auswendiglernen, das auswendig Gelernte immer wieder vergessen, Rotstifte, nein danke. Im Wiener Wurstelprater fand ich bald Meinesgleichen – Schulschwänzer die bereits am Vormittag die „Wuzzler“ leidenschaftlich bearbeiteten. In der Oberstufe der Realschule kam bald die Ernüchterung. Fast so viel an Fehlstunden, wie an Unterrichtsstunden. Shocking! Fazit: 1964 Lehrerkonferenz, Schulverweis. Der Schuldirektor war „not amused“ und meinte mit süffisanter Miene, dass ich es im Leben zu nichts Vernünftigem bringen werde, nicht einmal zu einem geächteten „Zuhälter“. Ich war frei und er hat Recht behalten, der Herr Direktor. Ich wurde kein „Peitscherlbua“. Was nun? Die Eltern vor den Kopf gestoßen, hatten krampfhaft nach einem neuen „Betätigungsfeld“ für ihren Missratenen gesucht. Externistenmatura sollte die Lösung sein. Neues Umfeld, neue Freunde, ein hoffnungsvoller Neubeginn. Apropos Umfeld, da gab´s in unmittelbarer Nähe der Maturaschule ein kleines „Tschocherl“, das bevölkerten schon in den Morgenstunden diejenigen, die dem Unterricht nicht viel abgewinnen konnten. Seltsam, dass es alsbald auch mich dorthin verschlagen hatte. Da wurde gewürfelt, gekartelt und Schach gespielt, alles Disziplinen, die für meine bevorstehende Reifeprüfung nur nützlich sein konnten. Natürlich wurde um Geld gespielt und meine Eltern hatten zum wiederholten Male, dieselben Skripten berappt, die ich ja für den Unterricht so dringend benötigte. Lerneifer und Wissenshunger hatten mich, zwar nicht in einer Rekordzeit, aber dennoch reif werden lassen. Übriggeblieben sind die jährlichen Klassentreffen, mit Akademikern, Schulabbrechern, Spielern, bunten Vögeln und meiner Wenigkeit, dem „Wuzzelkönig“.

 

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Kapitel 2

 

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