Who the Fuck Is Pigmento?
Spirit of a Dual Nature

Pointierte Erzählungen, Anekdoten statt Fakten

Kapitel 4 Der Alt-68er ist 68

Das Jahr 1968 zeigte viele Gesichter. Die Protestbewegung entstand mitten im Wohlstand, dem „Goldenen Zeitalter des Kapitalismus“. Ich, vom Bundesheer abgerüstet, sympathisierte verständlicherweise mit der 68er-Bewegung, war jedoch in keiner „Sponti-Gruppe“ aktiv. Antikriegsdemonstrationen gegen den Vietnamkrieg, Ermordung von Martin Luther King, „Prager Frühling“, Aktivisten wie Otto Muehl, Adolf Frohner und Hermann Nitsch sowie Generationskonflikte wirkten auf mich nachhaltig ein. Rückwirkend betrachtet war ich respektlos vor der Autorität, schlimm aber harmlos. Am 21. August 1968, als die einmarschierenden Truppen des Warschauer Paktes, die Bemühungen des „Prager Frühlings“ gewaltsam niederschlugen, hielt ich mich in Prag auf. Alsbald wurde mir bewusst, dass Freiheit das höchste Gut des Menschen darstellt. Meine Vision von einer Gesellschaft, wo alle frei denken, handeln und leben, war ähnlich der, des John Lennon, im Song „Imagine“. Frei von Religionen, Nationalismus und Privateigentum. Der Spruch des Vinschgauer Zeichners und Karikaturisten, Paul Flora „Wenn Arbeit adelt, dann bleibe ich lieber bürgerlich“ war auch bei mir sehr beliebt.

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